Essen als Ersatzbefriedigung

Essen macht Freude und gibt ein Gefühl der Befriedigung. Die meisten Menschen machen sich darum zwar wahrscheinlich wenig Gedanken, weil Essen so selbstverständlich zum Leben dazugehört, aber es ist so.

Essen macht immer ein kleines bisschen glücklich oder auch ein kleines bisschen glücklicher als man ohne Essen gerade wäre.

Aus verschiedenen Gründen, auf die ich an anderer Stelle ausführlich eingegangen bin, ist das Leben vieler Menschen nicht unbedingt übermäßig glücklich:

Es ist vollgepackt mit lästigen Pflichten und vieles, das man anpackt, funktioniert einfach nicht so, wie man das gerne hätte. Auf die Gründe möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen - halten wir einfach mal fest, dass es so ist.

Mit Essen aber ist es so: Essen kann man immer!

Essen ist eine körperliche Freude, die sich jederzeit leicht erreichen lässt.

Und deshalb geschieht es ganz unwillkürlich und irgendwie automatisch, dass versucht wird, einen Mangel an Befriedigung in anderen Bereichen, durch Essen auszugleichen.

Und das überlagert den gesunden Mechanismus, mit dem der Appetit die richtige Essmenge steuert.

Es gibt mehrere Formen, wie das geschieht:

  1. Im Laufe einer Mahlzeit wird zu viel gegessen
  2. Es wird zwischen den Mahlzeiten gegessen in Momenten, die irgendwie trist, langweilig und leer erscheinen.

Ich empfehle folgendes Experiment:

Dass Essen hier als Ersatzbefriedigung dient, kann man ganz leicht herausfinden, indem man mal versucht, eine der beiden Verhaltensweisen sporadisch auszulassen.

Man wird dann feststellen, dass man als Alternative mit einem Gefühl von Traurigkeit, Frustration oder Enttäuschung konfrontiert wird.

Vielleicht denkt man sogar: "Dann habe ich ja gar keinen Spaß mehr im Leben."

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